13/2019 – Jetzt ist die 2 Milliarden-Euro-Marke geknackt

Aktie-X Ausgabe 13/2019 – Mittwoch, 3. April 2019

Heute lesen Sie:

  • Börsentrends – 2 Milliarden-Euro-Marke geknackt!
  • Yaskawa Electric – +45% Kurszuwachs seit Jahresbeginn
  • Qualcomm – Keiner hat mehr!

2 Milliarden-Euro-Marke geknackt!

 

Lieber Leserinnen, liebe Leser,

MM Editorial

Marco Messina

es gibt derzeit unter Deutschlands Anlegern vermutlich drei Themen, die allen gleichermaßen unter den Nägeln brennen.

Erleben wir allen Ernstes bereits in knapp 10 Tagen einen harten Brexit und wenn ja, wie werden die Auswirkungen auf uns alle und vor allem die Wirtschaft sein? Nicht nur britische börsennotierte Unternehmen könnten in einen bisher unbekannten Strudel gerissen werden, auch viele Unternehmen, die in UK einen festen Absatzmarkt haben, könnten betroffen sein. Sind meine Werte bei einem harten Brexit betroffen? Verliere ich vielleicht viel Geld? Diese Fragen können derzeit so seriös beantwortet werden, wie im Parlament gegenwärtig seriöse Vorschläge zu einer Lösung präsentiert werden: Nämlich gar nicht!

Die Dividendenperle Drillisch ist für Anleger seit Jahren ein Garant für hohe, teilweise steuerfreie Dividendenauszahlungen. Während die Gebote bei der Versteigerung der neuen Mobilfunkfrequenzen für die 5G-Netze bei Redaktionsschluss die 2 Milliarden-Euro-Grenze überschritten haben, reiben sich Brancheninsider verwundert die Augen. Die für satte Dividenden bekannte 1&1 Drillisch-Aktie vom Selfmade-Milliardär Ralph Dommermuth ist entgegen vieler Erwartungen immer noch nicht aus dem Rennen ausgestiegen und bietet in Runde Nummer 113 für zuletzt 8 Frequenzblöcke kräftig mit. Erinnerungen an die letzte Mobilfunkauktion werden langsam wach, wo sich die Mobilfunkbetreiber in einem wahren Rausch gegenseitig überboten hatten.

In den Aktienkursen der Konzerne dürfte eine teure Auktion sowie der Aufbau eines Mobilfunknetzes in meinen Augen allerdings längst eingepreist sein. Diese Aktien dürften daher in der Zukunft eher von neuer Fantasie beflügelt werden, anstatt durch zu hohe Auktionsgebote unter Druck zu geraten.

Die wichtigste Leitmesse für die internationale Industrie ist wahrscheinlich mittlerweile die „Hannover Messe“ geworden. In diesem Jahr dreht sich noch bis einschließlich morgen alles um Künstliche Intelligenz, den neuen 5G-Standard, Robotik und die Vernetzung von dem allen.

In diesem Jahr haben Sie als Besucher die Chance, die Neue Welt so genau kennenzulernen wie selten zuvor. In der Halle 16 zum Beispiel dreht sich alles um 5G, insbesondere deutsche Hidden Champions präsentieren in einer 5G-Arena, was Sie zukünftig mit einem 5G-Standard bewerkstelligen können. Federführend sind hier nicht unbedingt die Telekommunikationsanbieter zu nennen, nein, Zeiss, Volkswagen oder der größte Automobilzulieferer der Welt Bosch nutzen diese Area sehr intensiv und zeigen, was sie als Industrieunternehmen mit dieser Zukunftstechnologie alles anstellen können.

Und in Halle 17 zeigt mein Depotwert Yaskawa unter dem Fokusthema „EASY“ Neuheiten aus Antriebstechnik und Robotik. Wichtiger denn je ist, wie Sie wissen, dass Microsoft als Softwarekonzern zukünftig bei BMW die Fertigung verbessern möchte.

Diese Themen stehen daher heute im Fokus meiner Ausgabe.

Herzlichst

Ihr

Marco Messina,

Chefredakteur Aktie-X – In die Zukunft investieren

P.S.: Nach einer Messe ist vor der nächsten Messe. Direkt nach dieser Aussendung mache ich mich auf dem Weg zur Messe Invest in Stuttgart, wo Sie mich gemeinsam mit dem Unternehmen Agrios Global Holdings im Bereich der „Grünes Geld“ antreffen können. Daher entfällt meine feste sharedeals.de Live Chat-Sprechstunde. Ich werde aber zwischendurch live von der Messe im Chat berichten. Schauen Sie immer mal wieder vorbei.


Yaskawa Electric: +45% Kurszuwachs seit Jahresbeginn

 

Nicht nur die US-Börsen haben im ersten Quartal 2019 das beste Auftaktviertel seit vielen Jahren hingelegt. Auch Yaskawa Electric (WKN: 857658 / ISIN: JP3932000007) konnte das verkorkste Schlussquartal 2018 abschütteln und der Kurs sich von knapp 21 Euro auf nunmehr über 30 Euro deutlich erholen.

Hintergrund ist unter anderem die Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China. Durch die merkliche Beruhigung konnten sich die Konjunkturdaten insbesondere in Asien deutlich verbessern. Bereits am Montag hatte China mit unerwartet starken Zuwächsen der Industrieunternehmen überrascht, was sich natürlich bei konjunkturintensiven Unternehmen wie Yaskawa extrem positiv auf die Erwartungen der Anleger auswirkt.

Yaskawas Produkte sind ausgezeichnet gut

Yaskawa Produkte sind heißbegehrt. Zuletzt wurde der MotoMINI mit dem Red Dot Award in der Kategorie Product Design 2019 ausgezeichnet. Der MotoMINI, das kleinste Modell aus dem Motoman-Roboterportfolio, erhielt den Award, den die renommierte Jury nur an Produkte vergibt, die eine hervorragende Gestaltung aufweisen.

Kein Wunder, dass der Messestand des Unternehmens auf der „Hannover Messe“ in diesem Jahr stark frequentiert ist. Die Hannover Messe ist für Unternehmen wie Yaskawa das Highlight in Europa. Es ist die weltweit führende Fachmesse für Industrietechnik und damit eines der wichtigsten Events für die Japaner.

Insbesondere die Cobots sind ein sehr großes Thema gewesen. Cobots sind Roboter, die direkt mit dem Menschen zusammenarbeiten und nicht durch Schutzeinrichtungen von den Menschen getrennt werden. Diese Roboter stellen dennoch für Menschen keine Gefahr dar. Sie werden für die Industrie immer interessanter und dürften in den kommenden Jahren verstärkt nachgefragt werden.

Aber noch höher war das Interesse am neuen Frequenzumrichter GA500, der in Hannover seine Weltpremiere feierte, und an der i3-Mechatronics-Lösung „YASKAWA Cockpit“, die ab Sommer 2019 als weiterentwickelte Lösung für Kunden verfügbar sein wird.

Beides soll zukünftig Inbetriebnahme und Nutzung für die Kunden erheblich erleichtern.

Weitere Vertriebspower steuert die auf die Geschäftsfelder Wind, Marine und Industrial-Turbo-Anwendungen spezialisierte Yaskawa-Division Environmental Energy zu. Auf der Hannover Messe wurde von dieser Division ein neuer Turbo-Elektromotor für Leistungsbereiche zwischen 100 und 600 kW präsentiert. Anders als vergleichbare Lösungen soll diese Neuentwicklung die erforderlichen hohen Drehzahlen von 6.000 bis 21.000 Umdrehungen/Minute ohne zusätzliches Getriebe bewerkstelligen können.

Das würde bedeuten, dass gegenüber konventionellen Lösungen mit Getriebe sich daraus entscheidende Vorteile in Bezug auf Kompaktheit und Langlebigkeit ergeben würden. Dieser neue, getriebelose Turbomotor würde damit rund 50 Prozent weniger Platz benötigen und gleichzeitig deutlich weniger wartungsintensiv sein, weil er aus weniger Komponenten besteht.

Auf dieser Messe punkteten die Japaner mit vielen Neuheiten, Verbesserungen und Upgrades. Das könnte sich im laufenden Jahr positiv auf die Geschäftslage auswirken.

Seit Jahresanfang im Aufwärtstrend. Quelle: bigcharts.com

Fazit

Nachdem sich der Handelskrieg beruhigt hat, stimulieren die Konjunkturdaten insbesondere im wichtigsten Absatzmarkt China. Diese Stimmung sollte anhalten und die Neuheiten könnten weitere Umsatztreiber werden. Die Aktie dürfte dann weiter hinzugewinnen.


Qualcomm: Keiner hat mehr!

 

Anleger sollten verstärkt ihre Blicke auf die Qualcomm-Aktie (WKN: 883121 / ISIN: US7475251036) richten.

Egal wo ich auf der Messe Hannover gefragt oder zugehört habe, die meisten Industrieunternehmen waren sich weitgehend einig, dass 5G ein wichtiger, wenn nicht sogar der wichtigste Faktor für die Zukunft der Fertigungsbranche sein wird.

Aber genau wie bei 5G-Diensten für uns Verbraucher wird es auch für die Industrie nicht über Nacht passieren, dass wir plötzlich auf die vollen Leistungen zugreifen können. Aus diesem Grund arbeitet Qualcomm an der Weiterentwicklung des 5G New Radio Standards und verfolgt gleichzeitig einen kooperativen Ansatz, um 5G in die Industrie zu bringen.

Schon Helmut Schmidt wusste es besser …

Nur eine Industrie, die an diese Zukunftstechnologie angeschlossen ist, wird wettbewerbsfähig bleiben. Genau deshalb erschlägt es uns derzeit regelrecht, dass Helmut Kohl höchstpersönlich den von Helmut Schmidt noch initiierten Glasfasernetzausbau seiner Zeit einer Absage erteilt hat und uns stattdessen mit Kupferkabeln versorgen lies.

Die Auswirkungen auf uns sind fatal, wie Sie alle wissen. Wir haben nahezu keine flächendeckende Abdeckung von Glasfaserkabeln und selbst die Deutsche Telekom stößt bei einem Investitionsvolumen von rund 5 Milliarden Euro pro Jahr langsam an ihre Grenzen.

Auf der Messe in Hannover hielt Yongbin Wei, Senior Director of Research bei Qualcomm, einen viel beachteten Vortrag, in dem er sich auf die Weiterentwicklung von 5G fokussierte. Qualcomm ist für diese Technologie vermutlich neben Huawei eine der wichtigsten Firmen weltweit. Da Huawei zumindest beim Datennetzausbau in den USA schlechte Karten haben wird, dürften die vielen Qualcomm-Patente von unschätzbarem Wert sein. Nur Samsung und LG kommen auf ein halbwegs vergleichbares 5G-Patent-Portfolio.

Qualcomm hat wieder einmal die Nase vorne. Quelle: statista.de 

Nächster großer Prozess startet noch vor Ostern

Der nächste, vielleicht wegweisende Prozess in San Diego beginnt bereits am 15. April und soll rund 20 Verhandlungstage dauern. Es stehen Milliarden von Dollar auf dem Spiel, wobei die Produktionspartner von Apple im Prozess 27 Milliarden Dollar Schadenersatz fordern.

Die Auftragshersteller – darunter Foxconn, Compal, Pegatron und Wistron – sind an dem Fall beteiligt, weil sie diejenigen sind, die die Patente von Qualcomm im Namen von Apple bei der Herstellung der Geräte lizenzieren. Apple und Qualcomm verlangen ebenfalls Schadenersatz.

Apple und Qualcomm kämpfen mittlerweile seit fast 1 1/2 Jahren um einige Patente und Lizenzen, als Apple gegen Qualcomm mit einer ersten Klage in Höhe von rund einer Milliarde US-Dollar den Streit auslöste.

Apple fühlt sich von Qualcomm über den Tisch gezogen und unterstellt dem Hersteller von Wireless-Chips, er habe keine fairen Lizenzbedingungen für seine Technologie festgelegt. Apple möchte einen niedrigeren Betrag für die Nutzung der Qualcomm-Technologie in seinen Geräten zahlen.

Qualcomm, der weltweit größte Anbieter von mobilen Chips, hat daraufhin Apple wegen Patentverletzung verklagt und ein Verkaufsverbot für das iPhone beantragt. Seit Apple beim neusten iPhone nicht mehr als Lieferant zum Zuge kam, liegen die Geräte wie Blei in den Filialen des Techgiganten aus Cupertino.

Qualcomm behauptet, dass kein modernes Mobilteil – auch das iPhone – ohne seine Mobilfunktechnologien möglich gewesen wäre. Da Qualcomm-Patente für 3G-, 4G- und 5G-Smartphones besitzt – sowie andere Funktionen und Software – muss jeder Hersteller, der ein Gerät baut, das sich mit den Netzwerken verbindet, eine Lizenzgebühr zahlen, selbst wenn er die Chips von Qualcomm nicht verwendet. Apple widersprach den Bedingungen von Qualcomm und befahl seinen Produktionspartnern die Zahlung gegenüber Qualcomm einzustellen.

Nach durchwachsenem 2018er-Jahr stehen die Weichen auf grün. Quelle: stockcharts.com

Fazit

Für Qualcomm-Aktionäre könnten jetzt entscheidende Wochen anstehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass neben einer saftigen Nachzahlung in Milliardenhöhe die Erlöse aus dem startenden 5G-Geschäft die Kassen klingeln lassen, ist sehr hoch.


Übersicht Portfolios und aktuelle Kauf- und Verkaufsaufträge


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