Marco Messina,

Chefredakteur Aktie-X – In die Zukunft investieren

P.S.: Meine nächste sharedeals.de Live Chat-Sprechstunde findet am Freitag, 24. Mai, von 10 bis 11 Uhr statt.

Kanada: Neuer eSport-ETF bringt weiteren Rückenwind

Wieder einmal sind es die Kanadier, die es Anlegern ermöglichen wollen, in einem Trendsektor frühzeitig mit einem ETF breit gestreut zu investieren. In Kanada wird gerade der erste eSport ETF aufgelegt.

Videospielbegeisterte, die ihre Investitionen auf die nächste Stufe heben wollen, werden es vielleicht bald mit Kanadas erstem global börsengehandelten eSport-Fonds schaffen.

Evolve Funds Group Inc. hat in der letzten Woche am Donnerstag einen vorläufigen Prospekt für den „Evolve E-Gaming Index ETF“ eingereicht.

Der Fonds, der zukünftig unter dem Ticker HERO gehandelt wird, verfolgt den Solactive Electronic Gaming Index – ein Korb von Aktien, die in Hardware, Software und Dienstleistungen für die eSportindustrie investieren.

eGaming-Asse profitieren vom neuen ETF

Im HERO werden zum Start 45 Aktien des Solactive Index abgebildet. Zu den wichtigsten Beteiligungen gehören neben Nintendo Co. Ltd. vor allem unsere drei eGaming-Asse Tencent Holdings, Electronic Arts und Activision Blizzard. Letztere sind ja bekanntlich die Entwickler der beliebten Videospiele Overwatch und Call of Duty, die regelmäßig für Events große Arenen füllen.

Evolve Funds kommt Ihnen irgendwoher bekannt vor….?

Bingo, Sie liegen richtig! Evolve Funds kennen einige von Ihnen sicherlich bereits durch den Marihuana Fund (SEED). Auch in diesem Sektor ist die Gesellschaft frühzeitig mit einem ETF eingestiegen, um eine breite Masse an Investorengeldern einzusammeln.

Evolve ist seit dem Eintritt in den kanadischen Markt im Jahr 2017 für seine speziellen ETF-Produkte bekannt. Zusätzlich zu ihrem auf Cannabis ausgerichteten Fonds hat die Investmentgesellschaft ETFs mit den Zukunftsthemen Cybersicherheit, Geschlechterdiversität, innovative Technologien und Elektroautos lanciert.

Perfekter Einstiegszeitpunkt in den Sektor

Der Einstieg des Unternehmens in die Gamingbranche erfolgt zu einer Zeit, in der mobile Anwendungen und vor allem die Virtual Reality Technologie die Art und Weise verändern, wie Spieler auf Inhalte zugreifen. Die Videospielindustrie hat kürzlich, so haben die Spiele- und eSport-Analysten von Newzoo herausgefunden, den Umsatz von 134,9 Milliarden US-Dollar überschritten. Fast die Hälfte der Erlöse stammt inzwischen aus mobilen Spielen – dazu gehören sowohl Smartphone- als auch Tablet-Spiele.

eGamer bei der „Arbeit“. Quelle: unsplash.com

Evolve sind jetzt keine Pioniere in dem noch jungen eGaming-Sektor. In den letzten zwei Jahren sind bereits in den Vereinigten Staaten unter den Tickern GAMR und ESPO eGaming ETFs entstanden, die im laufenden Jahr beide eine Performance von deutlich über 10 Prozent aufweisen.

Noch immer werden eGaming-Sportarten als Kinderkram abgetan. Gerade Investoren des älteren Semesters benötigen einen längeren Zeitraum, um sich vorstellen zu können, dass mit dieser Daddelei nachhaltig Geld zu verdienen ist. Ähnlich erging es der Cannabisbranche noch vor zwei oder drei Jahren. Private Anleger haben einen großen Bogen um den Sektor gemacht und die Aktien gemieden wie der Teufel das Weihwasser.

Die Videospielindustrie gilt nicht umsonst bei einigen Investoren als das „neue Cannabis“.

Media and Games Invest: Schlafender Gaming-Riese erwacht

Den Aktien von blockescence (WKN: A1JGT0 / ISIN: MT0000580101) dürften Anleger in der Vergangenheit kaum Aufmerksamkeit geschenkt haben. Die Gründe, warum vor knapp einem Jahr kaum jemand zugegriffen hat, sind für mich schnell erzählt.

Erst Anfang 2018 wurde aus dem Börsenmantel der auf Malta ansässigen solidare real estate holding plc die blockescence plc. Als Anleger in Deutschland hatte ich das Gefühl, dass man hier einfach nur versucht, auf dem Blockchain-Pferd zu reiten. Der Standort Malta hat nebenbei kein wirklich gutes Gefühl in der Magengegend ausgelöst. Zum damaligen Zeitpunkt wurde das Gamingpotenzial noch nicht wirklich in den Fokus gestellt.

Das hat sich jetzt gravierend verändert!

So wir mir erging es vielen Anlegern. Wir wollten uns in einem persönlichen Gespräch im Rahmen der Konferenz in Frankfurt, wo sich das Unternehmen präsentierte, überzeugen, was tatsächlich hinter der Fassade der blockescence steckt, die in wenigen Tagen zur Media and Games Invest umfirmieren soll.

Die wichtigsten Investment-Highlights für Sie vorweg:

• Umfirmierung in Media and Games Invest plc soll auf der aoHV am 29.5. beschlossen werden
• Sitzverlegung vom negativ behafteten Malta in ein anderes europäisches Land wird derzeit geprüft
• CEO und Chairman Remco Westermann mit gutem Ruf und Track Record in der Branche, u.a. mit Bob Mobile/cliq Digital
• Fokussierung auf börsennotierte, strategische Investmentholding mit Schwerpunkt Gaming und Medien
• Spezialisierung auf Sondersituationen wie Übernahme von Gamingfirmen in Notsituationen
• Erfahrenes, eingespieltes Team wickelte 20 Übernahmen in den letzten 5 Jahren ab, wovon weniger als 20% Fehlschläge waren
• Letzte Übernahmen waren in 2019 die Influencer-Plattform ReachHero oder in 2018 der US-Spieleentwickler Trion Worlds
• Kein Klumpenrisiko vorhanden; kein Spiel im Portfolio macht mehr als 10% der Erträge aus
• Hauptasset sind 38% (allerdings 53% der Stimmrechte) an der sicherlich allen bekannten Gamigo AG (Gründung im Jahr 2000)
• Gamigo AG kann seit Mai 2018 voll konsolidiert werden
• Durchschnittliches Umsatzwachstum +32% und Ebitda-Wachstum +64% seit 2014
• Der 2018er Umsatz von rund 45 Mio. Euro (Ebitda in Höhe von 11 Mio. Euro) soll bis Ende 2020 auf ein Umsatzvolumen von rund 100 Mio. Euro gesteigert werden
• Eigenkapitalquote 66%
• Durchschnittliche Kosten pro neuem Benutzer liegen bei maximal 1,50 Euro, der Amortisationszeitraum beträgt ca. 90 bis 120 Tage
• >50% der Umsätze werden von Usern generiert, die mehr als 5 Jahre auf der Spieleplattform sind

Gamigo-Beteiligung soll signifikant erhöht werden

Weitere namhafte Aktionäre von Gamigo sind unter anderem die ProSiebenSat.1 Digital mit 33% und die Axel Springer Digital Ventures mit 13,8%. Von diesen Partnern möchte Remco Westermann nach eigenen Aussagen seinen Gamigo-Anteil auf bis zu 75% aufstocken. Das würde Sinn machen, nachdem das Unternehmen bereits im Mai 2018 die Mehrheit der Stimmrechte erlangen konnte und seitdem die Gamigo AG konsolidieren kann.

Gamigo Sommerparty 2018 mit Spielern, Mitarbeitern, Stars und Sternchen. Quelle: YouTube-Kanal gamigo

Das A und O dreht sich derzeit um die Gamigo AG, die hier nach und nach in die baldige Media and Games Invest eingebracht wird. Noch 2013 war die Gamigo ein Restrukturierungsfall mit einem negativen Cashflow in Höhe von -1,5 Millionen Euro. Nachdem der jetzige CEO Remco Westermann das Ruder in die Hand nahm und das Unternehmen sanierte, gelang der Turnaround. Mittlerweile beträgt der operative Cashflow +9,6 Millionen Euro.

Gamigo lizenziert, vertreibt und vermarktet sogenannte MMOGs Spiele, die weltweit von Tausenden Spielern gleichzeitig am Browser gespielt werden können. Fiesta Online, Echo of Soul oder Last Chaos sind nur einige der derzeitigen Umsatztreiber. Es handelt sich also um ein relativ einfaches Geschäftsmodell. Wichtig ist, mit den Spielen am Puls der Zeit zu sein, neue Spieler zu akquirieren und neue Spiele zu kreiren, die Tausende von Spielern in ihren Bann ziehen. Das gelingt seit einigen Jahren hervorragend und soll auch in den nächsten Jahren so weiterlaufen. Zusätzlich sind weitere Übernahmen geplant.

Derzeit sind 59,85 Millionen Aktien ausgegeben, was eine Marketcap in Höhe von rund 81 Millionen Euro bedeutet. Anfang Mai wurde für die Übernahme der ReachHero GmbH eine Kapitalerhöhung von knapp über 2 Millionen Aktien zum Ausgabepreis von 1,10 Euro je Aktie beschlossen. Damit ist die Aktie nach unten hin gut abgesichert.

78% der Aktien befinden sich allerdings in festen Händen, weshalb die Aktie markteng ist und sicherlich erst mit einem möglichen Umzug aus Malta und einem anderen Börsensegment liquider werden kann. Bitte beachten Sie dieses bei einem Investment in der Aktie.

Fazit

Auch wenn Malta drauf steht, so ist diese Aktie eher ein deutsches Investment und das perfekte vierte, spekulative Ass in meiner Gamingreihe. Mit den beiden aktuellen Beteiligungen könnte das Umsatzziel Ende 2020 erreicht werden. Bitte setzen Sie für Ihre erste spekulative Position ein Kauflimit in Höhe von 1,28 Euro.